ESRP-Projekte
Erfolgreiche Erdsystemforschung basiert auf einer Kombination von drei Methoden: Zum ersten liefern Feldforschung und -experimente die Grunddaten. Beobachtungs- und Messmethoden in Form von Feldkampagnen und kontrollierten Experimenten in Labor und Feld ergänzen sich hierbei.
Zweitens ist es notwendig, das System Erde über lange Zeitspannen und in großem räumlichem Maßstab zu analysieren, um langfristige, regionale und globale Prozesse und Veränderungen zu verstehen. Nur so kann die natürliche Variabilität des Erdsystems auf langen Zeitskalen erfasst werden. Daher müssen an sorgfältig ausgewählten Standorten Messstationen eingerichtet werden und natürliche Daten-Archive wie Eis- und Sedimentkerne untersucht werden. Satelliten sind besonders für die großräumige Daten-Akquise von Bedeutung.
Die dritte Säule der Erdsystemforschung ist die numerische Modellierung. Sie ist das zentrale theoretische Werkzeug mit dem wir die Verknüpfungen innerhalb des Erdsystems erfassen können. Modellierung ist die einzige „Sprache“ in der die komplexen Prozesse des Erdsystems und seiner Komponenten qualitativ und quantitativ ausgedrückt werden können.
Die Partnerschaft ist in allen drei Feldern aktiv. Folgende Projekte hat die ESRP ins Leben gerufen oder beteiligt sich federführend daran.
Das neue Forschungsflugzeug HALO öffnet neue Horizonte für die Deutsche Atmosphärenforschung. Das Flugzeug vom Typ Gulfstream G550 kann drei Tonnen wissenschaftliche Ausrüstung auf über 15 Kilometer über Normal Null transportieren – und das bei einer Reichweite von über 10.000 Kilometern. Mehrere Lufteinlässe und Gerätehalterungen erlauben umfassende Untersuchungen der durchflogenen Luftmassen.
ATTO - Amazon Tall Tower Observatorium
ATTO, das Amazonas Tall Tower Observatory, wurde 2015 inmitten des Amazonas-Regenwaldes eingeweiht. Der Bau des 325 Meter hohen Messturms wurde vom MPI für Chemie geleitet. ATTO gibt Forschern die Möglichkeit, Beziehungen zwischen Klima, atmosphärischer Chemie und Physik und dem Amazonas-Ökosystem sowie den Einfluss des Menschen, insbesondere durch Landnutzungsänderung, zu verstehen.
ZOTTO - Zotino Tall Tower Observatorium
Um auf regionaler Ebene Veränderungen im Klima und in biogeochemischen Stoffkreisläufen zu messen, baute die ESRP in Zentralsibirien das 300 Meter hohe Zotino Tall Tower Observatorium ZOTTO. Auf 60°N und 90°E etwa 20 Kilometer westlich des Yenissei Flusses und etwa 600 Kilometer nördlich von Krasnojarsk misst es kontinuierlich die Konzentrationen biogeochemisch wichtiger Treibhausgase an der Oberfläche und in der Luft darüber. zur Projektseite